Geschichte
Errichtet wurde das Werk 1952. Es war hauptsächlich als Zulieferbetrieb für das LKW-Werk in Brașov konzipiert. 1967 wurde es modernisiert und mit Unterstützung der französischen Renault-Werke zu einem Automobilwerk ausgebaut. Ab August 1968 lief das erste Modell vom Band, der Dacia 1100, ein Lizenzbau des französischen Modells Renault 8. [1] Größere Stückzahlen erreichte Dacia/UAP ab 1969 mit dem Dacia 1300, einen Lizenzbau des Renault 12. In 35 Jahren wurden bis zur Produktionseinstellung am 21. Juli 2004 insgesamt 1.959.730 Fahrzeuge dieses Typs hergestellt. Dieser Dacia gilt bzw. galt daher als „Volkswagen“ Rumäniens. Kleine Stückzahlen der Modelle Renault 18 und Renault 20 wurden aus CKD-Bausätzen montiert.
Im Jahr 1978 wurde der Lizenzvertrag mit Renault beendet und es erschienen weitere Modelle, die jedoch alle vom Renault 12 abgeleitet waren. Darunter befand sich auch ein Pick-Up, der auf Heckantrieb umgestellt wurde. 1986 begann in Timișoara die Produktion des Dacia 500, der im Volksmund Lăstun (Schwalbe) genannt wurde. Mit der Öffnung nach Westen strömten billige Gebrauchtwagen in das Land, die Produktionszahlen sanken. Dacia begann, sich nach einem Technologiepartner umzusehen, und ging eine lose Kooperation mit Peugeot ein. Ein Ergebnis war der auf einer vom Peugeot 309 abgeleiteten Bodengruppe basierende Dacia Nova (Markteinführung 1995), der allerdings die alten OHV-Motoren verwendete.
Ende der 1990er Jahre begann Renault sich für Dacia zu interessieren und erwarb 1999 alle Anteile. Erste signifikante Änderung war die Umstellung des Dacia Nova auf OHC-Motoren von Renault und die Einführung von Diesel-Modellen, nun unter dem Namen SupeRNova und nach optischen Retuschen 2003 als Solenza. Die Produktion des Solenza wurde Anfang des Jahres 2005 beendet.
In Westeuropa weniger verbreitet waren die von 1975 bis zum 8. Dezember 2006 produzierten und auf der Karosserie des Dacia 1300 basierenden Nutzfahrzeuge mit offener Ladefläche: Dacia Pick-Up, Dacia Drop Side und Dacia Double Cab. Die Fahrzeuge wurden in der letzten Bauzeit von 2004 bis 2006 mit Dieselmotoren von Renault ausgestattet und verfügten wahlweise über einen elektro-pneumatisch zuschaltbaren Allradantrieb. Der Drop Side war mit kurzer, zweisitziger Kabine und einer überbreiten Ladefläche mit umklappbaren Seitenwänden ausgestattet. Der Pick-Up hatte eine zweisitzige Kabine und eine Ladefläche mit Heckklappe. Der Double Cab besaß eine verlängerte Kabine und war für fünf Personen zugelassen, die Ladefläche hinten war entsprechend kürzer. In 31 Produktionsjahren wurden ca. 320.000 Fahrzeuge dieser Art hergestellt. Die Produktion wurde eingestellt, um u. a. die wirtschaftlich wesentlich lukrativere Produktion der Dacia Logan (im Jahre 2006 etwa 150.000 Fahrzeuge) erweitern zu können. Der Vertrieb dieses Modells wird über die Renault Vertragshändler abgewickelt.