Geschichte
Sein Debüt hatte das Team 2002 beim Großen Preis von Australien in Melbourne mit Mika Salo und Allan McNish. In seiner ersten Saison belegte Toyota, trotz des größten Budgets von ca. 500 Millionen Euro, nur Platz zehn der Konstrukteurswertung mit zwei Punkten von Salo.
Kurz vor Ende der Saison 2002 entließ Toyota seine beiden Fahrer und holte Cristiano da Matta (zuvor Champ-Car-Meister) und Olivier Panis.
In den Saisons 2003 und 2004 schaffte es Toyota immerhin jeweils auf Platz acht, jedoch auch nur mit 16 bzw. neun Punkten. Zeitweise ersetzten Ricardo Zonta (Ungarn, Belgien, Italien, China 2004) und Jarno Trulli (Japan, Brasilien 2004) den zum Testfahrer degradierten Christiano da Matta. Abseits der Rennstrecke fiel Toyota am Ende der Saison 2003 wegen eines Spionage-Verdachts auf.
Oliver Panis beim United States Grand Prix 2004 in Indianapolis
Von 2005 bis 2007 fuhr neben Jarno Trulli auch Ralf Schumacher für Toyota. Als Testfahrer waren unter anderem Ricardo Zonta und Olivier Panis tätig.
2005 war die erfolgreichste Saison des Teams. Trulli und Schumacher konnten regelmäßig Podestplätze einfahren sowie zwei Pole-Positions (Trulli beim Großen Preis der USA und Schumacher beim Großen Preis von Japan) und eine Schnellste Rennrunde (Schumacher beim Großen Preis von Belgien). Das Team beendete die Saison mit 88 Punkten auf Rang vier.
Erklärtes Ziel von Toyota war von Anfang an die Fahrt um die Weltmeisterschaft, nun schien sich der Erfolg mit dem von Mike Gascoyne konstruierten TF 105 einzustellen. Diesen Trend wollte man 2006 mit dem neuen TF 106, der bereits am 28. November 2005 präsentiert wurde, fortsetzen. Diese für Formel-1-Teams ungewöhnlich frühe Präsentation - fast drei Monate vor den meisten anderen Wettbewerbern - ist auf den Start der Konzeption im Juli 2005 zurückzuführen, obwohl man noch während der Formel-1-Saison 2005 ein komplett überarbeitetes Chassis TF 105B erarbeitet hatte. Erfahrungsgemäß erlaubt dies die rasche Ausmerzung so genannter Kinderkrankheiten dank einer längeren Testphase, während die Konkurrenten im Winter meist mit Interimsmodellen (V8-Motor und altes Chassis) in Bahrain, Frankreich, Spanien und Südafrika testen. Jedoch erwies sich das Jahr 2006 als ein sehr schwieriges für Toyota. Nur 35 Punkte führten zu Platz 6 in der Konstrukteurswertung. Ein Rückschlag für die hochgesteckten Ziele. Schuld hieran war die schwankende Form des Autos, das während der Saison zahlreiche Ausfälle hatte.
Das Folgejahr verlief sehr enttäuschend für das Team. Ralf Schumacher und Jarno Trulli konnten nur selten punkten und so schloss man die Saison mit 13 Punkten auf Rang sechs ab.
Für die Saison 2008 wurde neben Jarno Trulli der Deutsche Timo Glock als Fahrer verpflichtet. Ralf Schumacher verließ das Team in Richtung DTM. Als Testfahrer arbeitet seit dieser Saison Kamui Kobayashi für das Team. Wieder gelang es nicht, die Ziele zu erfüllen. Bei den Testfahrten vor der Saison konnten nur durchschnittliche Rundenzeiten erreicht werden. Beim ersten Rennen der Saison schieden beide Fahrer aus. Jarno Trulli musste das Rennen nach einem technischen Defekt vorzeitig beenden, Timo Glock hatte einen schweren Unfall, den er aber unverletzt überstand. Im Vergleich zum enttäuschenden Vorjahr gelang aber die Etablierung im vorderen Mittelfeld. Die Saison beendete man auf Rang fünf mit 56 Punkten.
Trulli beim Großen Preis von Monaco 2009
Diesen Trend konnte man zu Beginn der Saison 2009 zunächst fortsetzen. Nach zwei dritten Plätzen in Australien (Trulli) und Malaysia (Glock) fuhr Trulli in Bahrain auf die Pole-Position und auch die Schnellste Rennrunde, konnte das Rennen aber nur als Dritter beenden. Anschließend gelang es dem Team aber nur noch selten zu punkten. Zum Saisonende konnten sie allerdings noch zwei zweite Plätze in Singapur und in Japan einfahren. In Japan hatte Glock in der Qualifikation einen schweren Unfall, sodass er in den letzten beiden Rennen vom bisherigen Testfahrer Kamui Kobayashi vertreten werden musste. Diesem gelang es im letzten Saisonrennen in Abu Dhabi überraschenderweise vom zwölften Startplatz auf den sechsten Platz zu fahren.
Am 4. November 2009 gab Toyota bekannt, das Formel-1-Programm ruhen zu lassen und sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren.[1] In den insgesamt 139 teilgenommenen Grand Prix erreichte Toyota 278,5 Punkte (2,0 Punkte/Rennen), wobei die meisten pro Grand Prix erreichten Punkte (13) beim Großen Preis von Bahrain 2005 eingefahren wurden (Trulli auf dem zweiten, Schumacher auf dem vierten Platz).